Reeser Geschichtsverein RESSA 1987 e. V.

Reeser Geschichtsfreund Nr. 9/2016

  • Inhaltsverzeichnis 
  • Grußwort des 1. Vorsitzenden 
  • Heerlager bei Rees im 30-jährigen Krieg 
  • Stadtbekannt: „Hermann met de Schell“ 
  • Der Stadt-Kuhhirte auf Wahrsmannshof 
  • Der Wappenstein auf Junkermannshof 
  • Henßke ten Berke - Diebin oder Hexe? 
  • Geflüchtet: 3.000 Kilometer in 365 Tagen 
  • 700 Jahre Stadt Rees: 1228-1928 
  • 1966: Einsturz der Rheinbrücke Rees 
  • Alte Themen und neue Technik 
  • RESSA - Aktivitäten im Jahre 2015 
  • RESSA - Vorschau auf die Aktivitäten 2016


Zum neunten Mal erscheint das Jahrbuch des Reeser Geschichtsvereins RESSA: „Der Geschichtsfreund“. Das Heft erfreut, mit jährlich steigender Beliebtheit, seit seiner ersten Ausgabe im Jahre 2007, nicht nur die Reeser Bevölkerung sondern auch die geschichtsinteressierten Leser in der ganzen Umgegend. Ja mehr noch: Es gibt sogar schon eine große Gruppe von Sammlern die es kaum erwarten kann, dass wieder ein neuer Geschichtsfreund erscheint. 

Dies zeigt uns Mitgliedern des Vorstandes dass wir damals die richtige Entscheidung getroffen haben, uns die Mühe und Arbeit zu machen, auch mit Hilfe unserer Sponsoren, ein solches Heft heraus zu geben. Somit verfügt der Sammler unserer Hefte mittlerweile schon über reinen beträchtlichen Schatz geschichtlicher Aufsätze. 

Uns, als Reeser Geschichtsverein RESSA, wird bescheinigt, dass wir mit unserem Wirken, Forschen und Publizieren einen nicht zu unterschätzenden wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung der Geschichte der Stadt Rees, seiner Ortsteile sowie der Geschichte des gesamten unteren Niederrheins, denn Rees ist ein Teil dieses Ganzen, leisten. 

Erfreut ist der Leser auch darüber, Nachfragen ergaben dies, dass im Geschichtsfreund noch einmal die bei RESSA gehaltenen Vorträge, die man aus den verschiedensten Gründen verpasst hat, nachzulesen sind.


Zum Inhalt 

Der „Geschichtsfreund Nr. 9/2016“ hat den gewohnten Umfang von 80 Seiten. Er enthält 9 geschichtliche Artikel. Dazu einen Rückblick auf die Aktivitäten des Vereins im Jahre 2015, sowie die Vorschau auf geplante Vorträge, Ausflüge und Exkursionen im Jahr 2016, deren Termine bei Redaktionsschluss schon vorlagen, sowie eine Abhandlung über die Erforschung alter Themen mit neuer Technik. Bebildert ist das neue Heft mit 135 Fotos in Farbe und s/w. 


Auf 4 Seiten stellen Paul Schmeling und Helmut Heckmann ein Heerlager bei Rees im 30Jährigen Krieg vor. Unser Mitglied Paul Schmeling hatte im Theatrum Europaeum Band 1, gedruckt 1662 von Matthäus Merians seligen Erben in Frankfurt am Main, eine für Rees interessante Stelle entdeckt. Der Geschichtsschreiber Joannes Philippus Abelinus beschreibt die Ereignisse aller denkwürdiger Geschichten, aus Europa und Deutschland, von 1617 bis 1629. Darin findet auch ein Heerlager in den Auen bei Haffen und Mehr Erwähnung. 

 Auf 4 Seiten erinnert Helmut Heckmann an den letzten Reeser Ausrufer, Hermann Prust - den älteren Reesern besser bekannt als „Hermann met de Schell“. Seine ehrenamtliche Tätigkeit als Ausrufer umfasste Themen wie das neueste Kinoprogramm verkünden, ansagen wann es frisches Pferdefleisch gab oder das Überbringen der Todesnachricht wenn ein Reeser Bürger gestorben war. Mit weißer Hose, kariertem Jacket und Zylinder vom Schornsteinfeger versah er diesen ehrenamtlichen Dienst. 

Ein 5 Seiten langer Artikel von Helmut Heckmann beschäftigt sich mit den ehemaligen städtischen Kuhhirten auf Reeser Bruch. Ausschlag gebend für diese Forschungen waren die so genannten Wahrsmannshöfe am unteren Niederrhein, von denen es bekanntlich auch einen in Rees gibt. Erklärt wird der Begriff des Wahrsmann und der Leser erfährt etwas über den Viehbestand vergangenen Jahrhunderte in Rees sowie darüber, wer überhaupt sein Vieh auf das Reeser Bruch treiben durfte und welche Gelder dadurch in das Stadtsäckel flossen. 

Auf den nachfolgenden 5 Seiten berichtet Helmut Heckmann über einen alten Wappenstein auf Junkermannshof in Rees-Millingen. Der Leser bekommt einen Einblick darin um welche Wappen es sich auf diesem Stein handelt und es gibt zudem weitere Informationen und Hinweise, die bis in das benachbarte Holland hinein reichen. 

Auf den nächsten 9 Seiten widmet sich Helmut Heckmann wiederum einmal seiner Lieblingsthematik, den alten Kriminalgeschichten. Diesmal geht es um eine Frau mit Namen Henßke ten Berke, die des Diebstahls angeklagt war und die in Rees hingerichtet wurde. Trotz der wenigen, nicht vollständig erhaltenen Gerichtsprotokolle, konnte umfassend über diesen Fall in schriftlicher Form und Bebilderung berichtet werden. 

Die folgenden 16 Seiten behandeln ein Thema welches der Millinger Bürger Norbert Behrendt als Vortrag bei RESSA behandelt hatte. Der Aufsatz, dem die Erlebnisse eines Zeitzeugen zugrunde liegen, befasst sich mit der Flucht aus Ostpreußen im Zweiten Weltkrieg. 3.000 Kilometer in 365 Tagen legte eine zehnköpfige Familie damals zurück. Die Flucht begann in Königsberg in Ostpreußen und endete - nach einer wahren Odyssee - zunächst für einen Teil der Familie in Bayern und später in Rees-Millingen. 

Die nachfolgenden 2 Seiten widmet Helmut Heckmann dem Schiff, mit dem die Familie aus dem Aufsatz von Norbert Behrendt über die Ostsee flüchten konnte. Mit einigen Mühen - es gibt mehrere Schiffe mit dem Namen - konnte der Weg des Fluchtschiffes „Mittelmeer“, vom Bau auf der Werft in Bremen, über verschiedene Besitzer bis zur Löschung des Namens aus den internationalen Schiffslisten, aufgezeichnet werden. 

Dreizehn Seiten umfasst der Bericht von Helmut Heckmann über die 700-Jahr-Feier der Stadt Rees im Jahre 1928. Anhand von Zeitungsausschnitten, Festschriften und Original-Fotos, damals von einem Kölner Fotograf gemacht, der Autor bekam sie aus dem Bestand eines Reeser Bürgers, werden die Festtage, mit großem Festumzug, dargestellt. Damals war dieses Fest mit einem immensen Aufwand, bei dem jedoch alle Vereine und Institutionen an einem Strang gezogen haben, auf die Beine gestellt worden. Heckmann stellt hier auch die Frage, ob die Stadt Rees, unter Mitwirkung der örtlichen Vereine und Institutionen, eine Feier zum 800 jährigen Bestehen der Stadt - im Jahre 2028 - auf derartige Weise noch einmal inszenieren kann? Wünschenswert wäre dies sicherlich - für die Stadt, deren Bürger und den Niederrhein. 

Auf 6 Seiten erinnert Helmut Heckmann dann an den Einsturz eines Teiles der sich vor genau 50 Jahren im Bau befindlichen Reeser Rheinbrücke. Am Nachmittag des 24. November 1966, einem Donnerstag, der sich auf den Wochentag genau, am Donnerstag, dem 24. November 2016, zum 50. Mal jährt, stürzte gegen 16.30 Uhr mit einem donnernden Krachen ein 45 Meter und ein 50 Meter langes Stück der sich im Bau befindlichen neuen Reeser Rheinbrücke ein. Die Straße Rees - Esserden - Grietherbusch war nicht mehr zu befahren. Zudem waren fünf dort von den Arbeitern geparkte PKW unter den Beton- und Eisenteilen begraben. Verletzt wurde zum Glück niemand. Fotos hierzu stellte auch der Rees-Halderner Bürger Michael Engemann aus seinem Familienarchiv zur Verfügung. 

Auf 3 Seiten stellt Dirk Kleinwegen, RESSA-Mitglied und IT-Fachmann, den geschichtsinteressierten Lesern vor, wie die neuen Medien für die Forschung im Bereich der alten Geschichtsthemen zu nutzen sind. Es wird jedoch auch betont, dass trotz der schnellen Internetrecherche auf jeden Fall noch Handarbeit - sprich Nachforschung in den Archiven - gefordert ist. Das www steht nicht für Vollständigkeit. Aber auch die Nutzung von Internet und e-mail für unseren Verein ist Thema. Siehe hierzu unsere neue website www.ressa.de oder unsere facebook-site. 

Auf 3 Seiten wirft Helmut Heckmann einen Blick zurück auf die Aktivitäten von RESSA im Jahre 2015. Hier wird an Vorträge und Ausflüge erinnert, die das geschichtliche Jahr der RESSA-Mitglieder bestimmten. 

Auf den letzten beiden Seiten hat Helmut Heckmann die schon feststehenden Termine des Reeser Geschichtsvereins für das Jahr 2016 aufgeführt. Vier Vorträge und drei Ausflüge stehen bisher - wie immer ohne Gewähr - schon fest. Hier wird sicherlich für jeden Geschichtsfreund wieder etwas dabei sein. 

Letztendlich möchte der Geschichtsverein auch noch seinen Dank aussprechen an die Sparkasse Emmerich-Rees und die Stadt Rees, die den Druck des Geschichtsfreund 9/2015 durch Zuschüsse und Spenden unterstützt haben. 

Ein ganz besonderer Dank unsererseits gilt natürlich auch den örtlichen Medien. Diese haben uns nicht nur mit ihren Berichten und Fotos bei der Herausgabe des neuen Geschichtsfreundes unterstützt. Die Medienberichte haben auch dazu beigetragen, dass die RESSA-Veranstaltungen gut besucht sind. Wir danken den Damen und Herren der örtlichen Presse für die Vorankündigungen und nachträglichen Berichterstattungen zu unseren Aktivitäten und bitten „bleiben Sie uns weiterhin gewogen“.