Reeser Geschichtsverein RESSA 1987 e. V.

Ausstellungen von RESSA

Teddy, Märklin, Matchbox: Spielwaren in Rees und im Rest der Welt

Die Namen Raffel und Bauer wecken Kindheitserinnerungen bei vielen Reesern. Denn so hießen die Spielzeugläden in der Dellstraße und am Kirchplatz. Ressa erinnert mit einer Spielzeugausstellung im Museum aber nicht nur an Raffel und Bauer, sondern blickt auf die 5000-jährige Geschichte des „Homo ludens“, des spielenden Menschen zurück. 

Altes Blechspielzeug und historische Puppenhäuser werden die Herzen der jüngsten bis ältesten Besucher ebenso höherschlagen lassen wie moderne Actionfiguren und Computerspiele der heutigen Jugend.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie in der Rubrik „Aktuelles“.

Die Ausstellung im Städtischen Museum Koenraad Bosman wurde am 25. November 2018 eröffnet und kann bis zum 17. März 2019 besucht werden. 

„Die Schlacht bei Mehr“ 

Seine erste Ausstellung zeigte der Geschichtsverein vom 20. Juli bis 5. Oktober 2008. Thema: Die „Schlacht bei Mehr“. Dieses Gefecht fand während des „Siebenjährigen Krieges“ auf dem „Hoogfeld“ von Mehr statt, heute zu Mehrhoog gehörend. Es ging dabei um den Schutz der Reeser Schiffsbrücke und des vollen Magazins vor den anrückenden Franzosen. In Mehr kämpften alliierte Kräfte auf Seiten der Engländer (Hannoveraner, Sachsen-Gotha, Hessen, Bückeburger Reiter und Braunschweiger), da der englische König Georg II. gleichzeitig Kurfürst von Hannover war und sein Kurfürstentum gegen Frankreich auf deutschem Boden verteidigen musste. 

Die seit Anfang 2007 durchgeführten Forschungen von Helmut Heckmann, ursprünglich für ein Buch gedacht, wurden dabei in über 500 Stunden Arbeit für eine Ausstellung ausgewertet und umgearbeitet. 45 Text- und Fototafeln wurden erstellt. Durch langjährige Verbindungen zu verschiedenen auswärtigen Archiven und Museen konnten entsprechende Exponate aus dem 18. Jahrhundert als Leihgaben in der Präsentation gezeigt werden. 

Die Ausstellung war ein durchschlagender Erfolg. Gäste aus der näheren Umgegend, sowie aus Düsseldorf, Krefeld, Köln, Neuß, Elmpt, Dorsten, Langenfeld, Bonn, Lengede, Wesel und Berlin, um nur einige Städte zu nennen, sahen diese Präsentation. Nicht zuletzt sorgte auch ein Großmodell, mit 1.304 Zinnfiguren von Ernst Böhm aus Langenfeld, die Schlacht nachstellend, für staunende Gesichter bei den zahlreichen Besuchern. 

Die Ausstellungseröffnung fand unter Kanonenschüssen der Esserdener Böllerschützen im Skulpturenpark statt. Nach den Reden des Bürgermeisters, des 1. Vorsitzenden und des Initiators der Ausstellung, erschien als besondere Überraschung seine Majestät, Friedrich II. von Preußen, dargestellt von dem in ganz Deutschland für diese Rolle bekannten Rolf Zahren aus Krefeld. Bei dem gelungenen Auftritt kam es auch zu einem „historischen Händedruck“ zwischen dem damaligen Bürgermeister Dr. Bruno Ketteler und dem „Alten Fritz“. Zu Sonderführungen kamen eine Abordnung der Bundeswehr aus Kalkar sowie der Landrat des Kreises Kleve, Wolfgang Spreen.

„Das Mühlenwesen in Rees“ 

Im Oktober 2009 wurde die zweite Ausstellung des Geschichtsvereins im Koenraad-Bosman-Museum eröffnet. Zum Thema „Das Mühlenwesen in Rees“ gab es insgesamt 54 Fototafeln mit Texten und Bilder, sowie Vitrinen mit Exponaten, verschiedene Mühlenmodelle sowie einen 25-minütigen Film über das Ausstellungsthema zu sehen. 

Die Ausstellung wurde von vielen Gästen besucht, wobei es auch Führungen für Gruppen von 28 und 45 Personen gab. Gezeigt wurden alle Mühlentypen, die im Laufe von über 600 Jahren die Reeser Bürger, Bäcker, Bierbrauer und Lohgerber mit ihren Produkten versorgt hatten. Dazu gehörten Windmühlen, Rossmühlen und sogar Schiffsmühlen, die vom Rheinwasser getrieben wurden. 

Durch alte Akten des Stadtarchivs Rees sind seit Beginn des 15. Jahrhunderts für die Stadt Rees die verschiedensten Mühlen schriftlich nachweisbar. Zwar sind die Akten nicht vollständig, durch die Schäden des 2. Weltkriegs bedingt, doch reichten die Archivalien aus um damit eine, für die Reeser Bürger und die Gäste der ältesten Stadt am unteren Niederrhein, sehenswerte Ausstellung präsentieren zu können. 

Bewusst wurde die Ausstellung nur auf die Mühlen der Stadt Rees, also ohne die heute eingemeindeten Ortsteile, bezogen. Anders hätte es den Rahmen der Möglichkeiten überschritten. In Rees-Stadt sind drei Windmühlen, zwei Schiffsmühlen sowie wenigsten sieben Rossmühlen nachweisbar, deren Müller alle zum Wohle und der Ernährung der Bürgerschaft beigetragen haben. 

In der Ausstellung war ein Film zu sehen, der auf DVD käuflich zu erwerben war. Das Begleitheft mit 50 Seiten DIN A 4, in dem alle Ausstellungstafeln abgedruckt waren, konnte man ebenfalls erwerben. Dazu gab es ein Poster mit 31 Fotos von Reeser Mühlen, sowie den Mühlen aus den heutigen Ortsteilen.

„Das Reeser Handwerk vom 14. bis 17. Jahrhundert“ 

Die Idee zu dieser Ausstellung kam Helmut Heckmann, als er im Stadtarchiv Rees das „Reeser Bürgerbuch“ aus der genannten Zeitspanne sah. Darin sind die Bürger mit Namen und Beruf aufgelistet sowie mit dem jeweiligen Jahr, in dem der Genannte ein Reeser Bürger wurde. Hier ist anzumerken, dass man zwischen normalem „Einwohner“ und dem „Bürger“ unterschied. Bürger wurde nur, wer entweder Reichtum hatte, Grundbesitz sein Eigen nannte oder als unendbehrlicher Handwerker einen guten Ruf besaß und sich in Rees niederließ. Dieser Umstand galt für alle Städte. In der Ausstellung wird jeweils auf die Erstnennung des jeweiligen Berufes Bezug genommen. Dabei sind dann auch solche Berufe genannt und beschrieben, unter denen sich viele Leute in der heutigen Zeit nichts mehr vorstellen können. Beispiele hierzu sind „Der Wippenmeker“, „Der Trippenmeker“, „Der Luchtenmeker“ oder „Der Droighscherder“. 

Auch zu den Gründungen der Zünfte und zu längst vergessenen Bezeichnungen wie „Bönhase“, „Haffner“ oder „Leitgeb“ wird man in den Texten der Ausstellung eine Erklärung finden. In der Ausstellung sind auf 70 der bewährten Text/Bildtafeln, in der Größe von 50 x 70 Zentimetern, insgesamt 60 verschiedene Berufe aus Rees dargestellt. Zu vielen Berufen sind auch die passenden Exponate, teilweise in Vitrinen und teilweise offen im Raum, wegen der Größe, zu sehen. 

Dazu gehören beispielsweise eine komplette Ritterrüstung mit Schwert, Helm, Schild, Kettenhemd, Lanze und Waffenrock. Eine Trippe ist zu sehen, von denen es im gesamten Rheinland nur zwei erhaltene Originalexemplare aus archäologischen Grabungsfunden gibt, sowie weitere Rüstungsteile und Arbeitsgeräte aus den verschiedensten Jahrhunderten. 

Wie bei den vorangegangenen Ausstellungen des Reeser Geschichtsvereins gibt es auch diesmal eine Ausstellungsbroschüre, in der alle Text/Bildtafeln die in der Ausstellung zu sehen sind, im Format DIN A4, enthalten sind. Gedruckt wiederum freundlicherweise von der Stadt Rees. 

Die Eröffnung der Ausstellung war am Sonntag, 21. November, 11.30 Uhr, im Städtischen Museum Koenraad Bosman, Am Bär 1. Die stellvertretende Bürgermeisterin Mariehilde Henning hat die Ausstellung eröffnet, der 1. Vorsitzende des Reeser Geschichtsvereins, Michael Hoffman begrüßte die Gäste und Helmut Heckmann, Initiator und Ersteller dieser Ausstellung, übernahm die Einführung.